Bitter ohne herb zu sein, trotzdem wässrig, mit einem unangenehmen Nachgeschmack. Nicht meins

Lang Bräu  Naturtrübs Super Ale Lang Bräu crafted Natürlich sind alle Biere vom Lang Bräu aus Wunsiedel handwerklich hergestellt, für mich neu ist aber, daß dort nun ein Pale Ale gebraut wird. Als ich dieses Bier sah, musste ich sofort an Nico und seine wiederkehrende Freude über den Ale-Geschmack in Rezensionen denken und lachen. Dieses goldene und trübe PA im englischen Stil mit seinem feinporigen Schaum bietet olfaktorisch dezente Aromen von Aprikosen, Mango und Karamellmalz. Auch geschmacklich ist es auf der zurückhaltenden, englischen Seite und bringt die bereits erwähnten Aromen auch auf die Zunge, was ich als angenehm empfinde. Die dezente Frucht harmoniert gut mit den gut dosierten Hopfensorten, die eine trockene Herbe in den Mundraum zaubern und der Ale-Hefe. Abgang und Nachhall bleiben stilistisch, wie nicht anders erwartet, unaufgeregt, etwas fruchtig, etwas hefig und etwas hopfig herb.

Ich habe es nach dem schönen, dunklen Doppelbock befürchtet, dass mich der helle nicht ansprechen wird. Aber Lang Bräu enttäuscht mich sogar mit dem strohgoldenen Bock, der sich mit mäßiger, gemischtporiger Krone ziert, die aber alsbald vergeht. Duft von lieblichem, hellem Malz und Apfel - alkoholische Tendenzen kommen durch. Im Antrunk ebenso süße Malze, süßer Apfel, bei rasch nachlassender Carbonisierung likörige Wärme. Viel mehr passiert nicht. Klebrig lieblicher Doppelbock ohne Frische - biederer Altherren-Absacker, der unterm eigenen, dicken Malzkörper zu ersticken droht. Mit Standzeit und steigender Trinktemperatur muss ich sogar noch Punkte abziehen - knapp vor Ausguss, da unerträglich süß.

Auch mit 12°C aus dem "Gartenkühlschrank" ein erfrischend hopfig-frisches Ale - super!