Snap Dickie. Wer ist Snap Dickie? Snap Dickie war unser "Steuermann". Aus hielt, bis er den Puck gewann. Er hat das Team gerettet, er trägt die Kron'. Ein wahrer Gentleman, ihre Liebe sein Lohn. So oder so ähnlich scheint sich die Geschichte um die lokale Eishockey-Legende Snap Dickie zugetragen haben. Meint zumindest Les Brasseurs du Petit-Sault aus Edmunston (N.B.), und widmet mit dem Spruch "Super sur la glace" (Super auf [dem] Eis) dieses Bier der Eishockey-Legende. Genug zur Historie, nun zu den Fakten: Das Cream Ale mit 4,6% erscheint hellbernstein mit leichter Trübung im Glas. Der weiße Schaum ist schnell weg. Aroma: Angenehm fruchtig (dezente Mango) mit leichten Malznoten. Dieses Aroma setzt sich beim Geschmack fort: weich, fruchtig, minimal malzig und leicht getreidig. In der Summe ist das alles ganz erfrischend zusammengebraut und super easy trinkbar. Eiskalt wie der Puck auf dem Eis und garantiert innerhalb von drei Dritteln zu Ende.

Noch eins von Petit Sault! Mein erstes Pumpkin Ale. 8,5%, 24 IBU, 12,5% Stammwürze. Bonhomme Sept-Heures ist in manchen Regionen als Buhmann oder Schreckgespenst oder noch mehr bekannt. Mal sehen, ob dieser Trunk mir einen solchen Schrecken einjagen kann. Die Couleur ist wunderbar rötlich-kastianenlike und sehr klar. Obendrauf gibts einen kräftigen Schaum mit mittelprächtiger Haltbarkeit. In die Nase strömt sofort ein Duft von Weihnachten (ja, isses denn schon wieder soweit???) - Zimt ein Hauch Nelke, Zucker. Wie ein kühler Gewürzwein. Trinken! Zimt, Nelke, Gewürze, Kürbis ist auch dabei. Alles flüssig und erfrischend und deutlich jenseits mir bis dato bekannter Biergeschmacksnoten. Etwas Nussiges wohnt dem Sept-Heures auch inne! Kommt wohl vom zugesetzten Butternusskürbis. Auch Rohrzucker ist eingebraut. Alles zusammen ergibt eine äußerst gelungene, samtige Melange, die durch eine feinherbe und dezent malzige Note abgerundet wird. Ein weiteres sehr, sehr gutes und richtig den Geschmackssinn erweiterndes Gebräu aus New Brunswick. Begeistert!!!

Die Brasseurs du Petit Sault ehren mit diesem 4,7% starken Witbier mit 18 IBU die alte Weiße Tante. Der Legende nach ereignete sich 1797 ein schwerer Schneesturm, der die in die Wälder gezogenen Jäger daran hinderte, wieder nach Hause nach Madawaska zurückzukehren. Von Hunger bedroht zog die gute Tante aus, um den Wohlhabenderen Speisen für die Ärmeren in der darbenden Gemeinde zu entlocken. Genauso gutmütig soll nun dieses Wit sein. Farblich liegen wir im erwarteten zitronig-gelben trüben Spektrum mit minimaler Schaumkrone. Aromen haben wir von einer leichten Zitrus-und Orangen-Note über allerlei Gewürze (Koriander) auch eine gesunde Portion Erfrischung dabei. Der nasale Eindruck setzt sich beim Antrunk fort: erfrischend, Citrusnoten und sehr angenehme Gewürznoten (Nelke, Koriander), sattes Mundgefühl und leicht herber Abgang. Könnte glatt aus Belgien sein! Überaus adrettes Wit, die Weiße Tante.

Bob Leboeuf war ein legendärer Goldschürfer aus Edmungston, New Brunswick. Mit festentschlossenem Charakter gab er bei seiner Suche nach dem wertvollen Edelmetall in den Wäldern der kanadischen Provinz niemals auf. Er war ein stattlicher Mann und diente als Inspiration für dieses Ale, mit Mentalität und Leidenschaft von Les Brasseurs du Petit-Sault in Edmungston, N.B., gebraut wurde. Das 5,2 Karat - äh Prozent - starke Goldene ist ebenso in der Farbe, mit leichter Trübung. Aromatisch bringt es Getreide mit einem minimal muffigen Aroma in die Nase. Geschmacklich relativ weich, dann würzig und getreidig, mit einer abschließenden markanten Note, wie ich sie von den belgischen Blonden her kenne, die hier keinesfalls aufgetischt, sondern wunderbar integriert daherkommt. Mein erstes Bier aus Neubraunschweig kann wahrlich überzeugen.