Als Erstbewertung heute Wittorfers Achtarmiger - ein Banana Imperial Stout mit satten 12%. Neben den klassischen Zutaten stehen Banane, Hafer, Hafermalz und Dinkelweizen, aber leider auch Zucker auf der Zutatenliste. Letzteren braucht es meines Erachtens nicht. Die Idee zum Bier hatte übrigens ein Azubi der Brauerei. Im Glas zeigt sich der Affenschnitzel liebende Oktopode fast schwarz. Der karamellbeige Schaum verflüchtigt sich im Nu. Der Duft ist sehr flach und zeigt leider nicht mehr als etwas Espresso, Schokolade und Rumtopf. Wo sind die Bananen? Mit etwas Standzeit wird die Nase intensiver, bleibt aber ohne Komplexität. Geschmacklich werden die erschnupperten Aromen zwar eindringlicher, unterstützt von liköriger Wärme und Süße. Bananen stehen aber nach wie vor weitgehend auf der Vermisstenliste. Bin etwas enttäuscht, denn Wittorfer braut hier eher ein 0815 Imperial Stout, mit etwas zu viel Zucker und zu wenig Banane.

Wittorfer widmet das Hochstapler Hefeweizen den beiden Fans dieses Stils und Gabelstapler-Profis Anni und Rainer, die Wittorfers neues Sudhaus durchs Tor manövriert haben. Ein Hochstapler ist auch die feine, sehr beständige Krone überm trüb gelben Bier. Der Duft ist etwas untypisch, aber einladend. Statt Banane gibt es hefige und fruchtige Anklänge von Beeren, Aprikose, Mandarinenschale und einen Hauch Lavendel. Der Antrunk bestätigt die fruchtigen, blumigen Aromen, die eher an Wit-Bier statt Hefeweizen erinnern. Das Mundgefühl ist seidig weich, der Malzkörper nicht schlank, nicht kräftig, sondern elegant. Eine feine Säure im Ausklang bringt Zitrusnoten mit. An und für sich ein wunderbarer Sud, doch als Hefeweizen auch ein klassisches Beispiel dafür, dass dieser Stil nicht einfach zu brauen ist. Das Hochstapler ist nicht ganz stilsicher, aber eigenständig, interessant und lecker.

Und nun das Grillwunder aus dem Hause Wittorfer. Ein helles Bockbier. Kupfern und leicht trüb zeigt sich der Bock. Die Krone baut sich rasant auf. Es grasig gepaart mit einer (ich meine) zitrusnote. Oh ja. Zintronengras würde ich beim Antrunk sagen. Weiterhin grasig mit einer angenehmen Würze. Am Ende wird’s noch bitter und herb. Wie lecker. Schöner Bock. Sehr gerne wieder.

Feierabend und ein sehr gutes Bierschen 👍

2 Brauerei-Pakete (Wittorfer und Waldhaus) habe ich am Start. Damit es nicht zu eintönig wird, verkostete ich die mal ein wenig im Wechsel und lege mit Wittorfers Trick 17 los - ein mit Citra und Simcoe gehopftes American Pale Ale. Bernstein- bis kupferfarben zeigt es sich im Glas. Eine hohe, feste und feine Krone erhebt sich. Für die Nase zaubert Wittorfer Zitrusnoten, etwas Harz und Karamellmalz aus dem Hut. Der Antrunk folgt der Nase und bringt eine limettenartige Frische -mit anhaltender Säure statt übermäßig Bittere (30 IBUs)- ins Spiel. Sehr hopfenbetont, aber auch auf der Malzseite trotz eine gewissen Dünne interessant - mit Brown Ale Anleihen. Eigenständig und easy to drink. Das rückseitige Etikett bestätigt mich. Wittorfer braut nach eigener Aussage einen tropisch fruchtigen, schlanken, easy drinking Alltags-Allrounder. Ein Trick 17 ohne faulen Zauber made in Holstein.

Für mich ein sehr gutes Weizen 🤗klare Empfehlung 👍

Einfach gestaltete Dose die aber sehr elegant wirkt. Im Glas blickdichtes schwarz. Die Blume hält nur kurz und verschwindet dann komplett. In der Nase Kaffee, Schokolade, Milde Röstaromen und rote Beeren. Rezenz im Antrunk im sehr milden Bereich dadurch trifft das Stout voll und schwer auf die Zunge. Schönes Mundgefühl. Angenehme süße, etwas Kaffee und viel Schokolade. Im Abgang Milde Röstaromen.

Bei der letzten Bestellung gab's das Grillwunder von der Wittorfer Brauerei aus Holstein 🇩🇪 kostenlos dazu. Das Helle Bock mit 6,2% macht optisch mit seiner Honigfarbe und dem deutlichen Hefenebel unter mittelstabilem weißen Schaum eine gute Figur. Olfaktorisch kommen süßliche Frucht und Kellernoten dazu. Auch am Gaumen macht das Grillwunder eine ordentliche Figur: nach der anfänglichen süffigen Süße übernimmt eine spürbare Hoppiness im Abgang und macht aus dem Grillwunder einen überaus soliden Trunk.