So ein Bitter hat man ja nicht alle Tage. Aus Australien hat eines dieser Exemplare seinen Weg zu mir gefunden. Im Glas erscheint es bernsteinfarben und trübe. Weißer, feiner Schaum bildet sich als Krone. Die Nase erkennt ganz schwache marmeladige Aprikose oder Quitte. Insgesamt sehr wenig zu erkennen. Das Bitter an sich kommt schlank und crisp daher und zeigt eine sehr milde säuerliche Note und einen trockenen Abgang. Am Gaumen zeigen sich wenig Aromen. Etwas helles Malz und milde Würze. Hauptmerkmal ist die kräftige aber gut dosierte Bitteraromatik, die sich durch alle Phasen zieht. Interessantes, süffiges und durstlöschendes Bier, welches ein adäquater Ersatz für ein Pils sein könnte.

Wenn einer eine Reise tut bringt er vielleicht für jemanden anderen ein Bierchen mit. So geschehen habe ich heute die Chance dieses Chili Dark Ale der Loch Brauerei aus selbigem Ort zu verkosten. Ein dunkes Ale mit Chili. Im Licht betrachtet ist das Ale tief dunkelrot. Ohne Licht fast schwarz und trüb. Der Schaum ist leicht gebräunt und die Stabilität ist in Ordnung. Die Nase ist malzbetont mit dunklen Aromen. Alles sehr zurückhaltend. Dafür ist der Antrunk dann extrem. Die Chili ist sofort da und haut mächtig ins Gebälk. Das ist grenzwertig, für mich passt es gerade noch so. Wenn die Chilinote auf ihrem Höhepunkt angekommen ist, kommt eine feine Vollmilchschokoladennote hinzu, die ein interessanter Kontrast zur Schärfe ist. Das Ale hat sehr wenig Kohlensäure, was für eine leicht cremige Textur sorgt und top zur Schokolade passt. Wenn die Schärfe etwas geringer wäre, dann könnte man dieses Ale sogar öfter trinken, so ist es wirklich fast nur was für richtige Chilifans.