Das Wonder von Moon Lark ist ein böhmisches Pils und im Glas recht blass und leicht trüb. Die Blume ist nur fingerdick mit der Tendenz "sahnig" und recht standhaft. Der Geruch ist krautig-hopfig, jedoch nicht sehr intensiv und mit der Zeit nachlassend. Der erste Schluck ist, bei mittlerem Körper, krautig wie schon gerochen und kommt trocken und mit kräftiger Bittere daher. Mit jedem weiteren Schluck blitzt punktuell etwas herbfruchtiges auf; ich tippe auf unreifes Steinobst. Anders als in der Nase nimmt geschmacklich die Intensität nicht nach. Ich habe sogar das Gefühl, sie nimmt sogar noch zu. Bei einer Blindverkostung würde ich den Stil wohl auf böhmisch-norddeutsches Pils erweitern.

Ein Brauerei-Paket von Moon Lark kam heute an. Das Wonder ist dabei die einzige Neuanlage und Erstbewertung der sieben Biere und darf daher natürlich bevorzugt ins Glas. Das tschechische Pils aus Polen enthält den traditionellen, tschechischen Hopfen Žatecký poloraný červeňák und fließt leicht trüb strohgelb ins Glas - seichte Perlage steigt auf. Die Schaumkrone ist recht fein, nur fingerbreit, aber hält sich ordentlich. Die Nase wird sehr klassisch böhmisch verwöhnt mit ordentlich krautigen Bitternoten. Noch schöner gestaltet sich das geschmacklich, denn die krautige Bittere wird begleitet von fruchtiger Herbe, die an Sternfrucht und Stachelbeere erinnert. Der Malzkörper ist vollmundig und angenehm trocken. Moon Lark gelingt hier ein tschechisches Pils, dass sich nicht nur als Craft Beer sehen und schmecken lassen kann, sondern auch ganz nebenbei mit Klassikern wie einem Pilsner Urquell auf Mainstream-Level mithalten kann. Super!