Nach ein paar persönlichen Einblicken (dank einer befreundeten Warnemünder Lokalreporterin) habe ich -trotz sehr durchwachsener Rezis der Hoppen un Molt Biere- dort eingekauft. Der Shop wird sowohl bei Einheimischen als auch bei Touris gut angenommen. Es gibt neue Biere, die Vermarktung der bisherigen Sude wurde mit frischem gutem Personal überarbeitet, andere scheinen aus dem Repertoire geflogen zu sein. Und bevor ich mich den bereits bekannteren widme, hier nun die Erstverkostung des Warnemünder Hopfentropfen - ein heller Eisbock. Leuchtend orange und trüb fließt dieser mit sehr beständiger Krone unaufgeregt ins Glas. Ein fruchtig intensiver Duft entfaltet sich mit Quitte, Mirabelle, Pfirsich - man assoziiert das ein oder andere belgische Starkbier. Das wirkt bis hierher sehr anmutig gestaltet. Der Antrunk ist ebenso intensiv, mit einem starken Malzkörper und ebenso ausgefeilt hopfigem Obstkorb, wie schon erschnuppert. Dabei zeigt sich der Hopfentropfen cremig weich, trotz niedriger Carbonisierung frisch wie eine Ostseebrise, und mit einer alkoholischen Note, die sich nicht versteckt, aber auch nie fuselig wirkt, sondern elegant wärmend. Im Ausklang geht dem Eisbock ein wenig die Puste aus und er verliert sich etwas in einer fruchtig säuerlichen Dünne - sofern man einem Eisbock so was überhaupt unterstellen kann. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau. Hoch ist aber auch das Preisniveau - denn die 0.375l Flasche hat stolze 10 Euro gekostet. Sei's drum... Es gibt ganz bestimmt schlimmere Ostsee-Kurzurlaub-Mitbringsel als dieses leckere Warnemünder Original.