Bisher hatte ich nur ein Grätzer verkostet, damals bei meinem ersten Bierkalender von Kalea. Es war ein Grodziskie aus Krakau und für meinen damaligen Geschmack fürchterlich und ich musste es wegschütten. Mal schauen wie mir dieses Bier nun gefällt... Fahles getrübtes Gelb mit feinem Schaum der immerhin nicht komplett verschwindet. In der Nase hell rauchig, kaum speckig oder ähnliches. Spritzig, leicht herb und säuerlich, die Rauchnote braucht ne Sekunde. Der Körper ist leicht, das Weizenmalz und der herbe Rauch allerdings durchwegs präsent, dieser macht das Bier auch ziemlich trocken. Kann man durchaus trinken, definitiv besser als mein erstes Grodziskie, allerdings hat sich mein Geschmackssinn seitdem auch deutlich weiterentwickelt.

Heute beginne ich mal mit dem Grätzer von Camba. Eines aus der Reihe „Camba‘s Bierlegenden“. Das Bierchen ist hell und trüb im Glas. Aufgepasst beim einschank. Mir ist es leider übergelaufen. Die schneeweiße Krone baut sich echt extrem schnell auf, bleibt dafür aber ganz passabel im Glas stehen. Eine gewisse Rauchnote kann man dem Trunk sofort attestieren. Wenn ich mich nicht ihre, auch ein kleines Zitronen Aroma. Im Antrunk wird es etwas wässrig. Frisch ist es. Auch die rauchige Note bleibt erhalten. Im Abgang schließt es ziemlich trocken und auch bitter ab. Interessantes Bier. Geschmacklich gar nicht so verkehrt. Dieses wässrige find ich persönlich nicht so schön.

Mein erstes Grätzer Dank der Camba Bierlegenden. Und mein erstes Terrassenbier diesen April. Habe dabei lange überlegt ein Weizenbierglas zu nehmen. Habe es gelassen und hat wohl auch nicht geschadet. Es ist ein spritziges, mit wenig Körper ausgestattetes Bier, welches sich sofort mit einer prägnanten Rauchnote anmeldet. Die Erwartung im Laufe des Trinkens auf eine mitspielende Süße zu stoßen wird enttäuscht. Ebenso kommt keine Bittere zum Tragen. Dennoch eine nette Erfahrung, wenn denn der Stil so getroffen wurde.

Interessantes Bier 🍺 etwas Spezieller Geschmack, muss man Probieren

Das zweite Bier der Bierlegenden aus Seeon ist das Grätzer Bier oder auch Grodziskie. Ein alter Bierstil aus Polen, welcher mit, auf Buchenholz geräuchertem, Weizenmalz gebraut wurde. Der Rauch hat das Malz schon einmal nicht verfärbt, so bleibt dieses Schankbier hell und leicht trüb mit quasi ZERO Schaum. Das Rauchweizenmalz ist sofort als solches zu erkennen aber alles sehr mild. Mit 3,5% abv ist das Obergärige relativ alkoholschwach und leider auch schwach vom Körper wobei schlank hier eigentlich nicht passend ist. Eher magersüchtig. Trotzdem ist frisch und knackig mit milder Rauchnote und stark trockenem Mundgefühl. Ich muss sagen, es kann dennoch gefallen, wenn auch nicht unbedingt im Winter. Am Ende wird es dann etwas pfefferig und feinherb. Ich hatte eingangs etwas Säure in Richtung Gose vermutet. Das Bier ist jedoch keine Sauerbier. Das Grätzer ist schon speziell (der Dame des Hauses entglitten die Gesichtszüge) aber wenn man Rauchbiere und knackig-frische Biere mag, kann man hier durchaus mal testen. Interessante Erfahrung.