👁 kastanienfarben; leicht beiger, grob- bis mittelporiger Schaum 👃 süßliche, malzige Aromen hängen in der Nase 👄 Die geruchlich recht deutliche Süße kommt geschmacklich nur ganz zaghaft zu Beginn zum Zuge. Das Bier ist relativ spritzig und entwickelt eine leichte Malzaromatik. Das klingt ganz viel Gutes an, ich hätte es mir aber ausgeprägter und wuchtiger gewünscht. (Vielleicht bin ich aber auch zu derb gestrickt.)

Bier #2000 in der App ist das Opulentus aus Aachen von Cornelius-Bräu. Hoffentlich ein würdiges Bier fürs Jubeljubiläum. Das Stark-Öl kommt in einer, in Belgien typischen, 0,375ml Flasche daher und ist mit Kork verschlossen. Im Glas erkennt das Kennerauge ein kastanienbraunes, blickdichtes Ale, welches von voluminösem, stark zerklüftetem, beigem Schaum bedeckt wird. Olfaktorisch sollte man ein Feuerwerk erwarten, jedoch ist nur eine gewisse Spritzigkeit und eine Tendenz in Richtung Flandern Rood zu erkennen. Bis jetzt spannend. Gustatorisch ist dieses Bier einzigartig. Ich jedenfalls hatte so etwas noch nicht zwischen den Kiemen. Am Anfang ist es erdrückend und schwer zu durchschauen. Eine spritzige Malzwand steht vor einem. Mit jedem Schluck entzeert sich das dicht gesponnene Netz der Aromen. Da wären dunkle vergorene Trauben, getrocknete Trauben (Rosinen), Trockenpflaumen, Kirschen und dunkle Beeren. Das Ganze wirkt irgendwie leicht durch den vielen Spruzz und trotzdem will man das Ale nicht hinunterschlingen. Bei 9,2% alc. erwartet man eine gewisse Süße. Das Opulentus ist jedoch sehr trocken, wie ein guter Sekt. Die Hopfensorten Hallertauer und Saazer liefern zudem ein leicht erdiges Aroma und eine gemäßigte Bitterkeit. Der Vollständigkeit sei der Zusatz von Kandiszucker erwähnt, der für die Flaschengärung zugesetzt werden muss um Kohlensäure entstehen zu lassen. Das Opulentus ist wahrlich ein opulentes Bier für Kenner fernab jeglichen Mainstreams.