Das Weizen hell der kleinen Crafthouse4 Brauerei aus Schlossborn im Taunus habe ich von meinem lieben Freund Winni geschenkt bekommen. Dankeschön. Wie alle Biere dieser Brauerei wird auch Dieses im Dekoktionsverfahren gebraut. Es hat einen cremigen Schaum und steht hellgelb und opal mit dezenter Karbonisierung im Glas. Man riecht reife Bananen, Gewürznelke und Citrusfrüchte. Der Antrunk ist frisch und bananig, an Gaumen und Kehle cremig. Es kommen feine Citrusaromen und eine kleine Herbe dazu, was dieses Weizen sehr süffig macht. Lecker.

Crafthouse4 nennt sich die Brauerei die das Schlossborner Weizen Hell in die Verkostungsgläser bringt. Ein Weizenbier zu brauen ist eine hohe Kunst. Fernsehbierbrauereien versuchen sich daran und scheitern oft kläglich. Craftbierbrauereien nehmen sich diesem Bierstil eher seltener an. Das Schlossborner Weizen Hell soll mich nun davon überzeugen, daß Craftbierbuden auch tolle Weizenbiere brauen können. Nachdem das Weizen aus der kleinen Ploppflasche ins Glas geflossen ist, entpuppt es sich als strohgelb und naturtrüb, wenn auch eher kellerbiermäßig trüb als klassisch hefeweizentrüb. Klar? Der Schaum ist grobporig , klebt aber gut am Glas. Es duftet zwar nach Banane aber nicht klassisch. Die fehlende Nelke wird angenehm durch Aprikose vertreten. Eben sag ich noch die Nelke fehlt. Im Antrunk dann fehlt sie aber nicht mehr. Dafür hat sich die Aprikose komplett zurückgezogen und die Banane fast. Das Weizen wirkt sehr schlank und knackig mit der Trockenheit eines Pilseners. Dazu kommt eine recht kräftige Säure und starke Rezens. Die gewisse Hefigkeit von klassischen Hefeweizen fehlt hier zwar, ich vermisse sie aber nicht. Mich erinnert dieses Weizen etwas an die Brlo MaMa Weisse oder eine Gose, was ich interessant finde. Die Hopfenbittere ist mäßig bis wenig vorhanden. Durch die Säuerlichkeit kommt eine limomadige Frische ins Spiel, die aber keine Süße hat und damit auch Durstlöschen wirken kann. Tja, das Schlossborner Weizen ist sicherlich ein Craftbier was polarisieren wird. Auf jeden Fall sehr interessant. Wer es nur klassisch mag, kann das Bier stehen lassen. Wer neugierig ist, sollte es probieren.