Der Grünhopfenbock der Handwerksbrauerei Hennings aus Leezen (bei Schwerin) vom Jahrgang 2020 steht vor mir im Glas und zeigt sich in dunklem, trüben Bernstein. Der feinporige Schaum ist altweiß "eingefärbt". Der ungenannte Frischhopfen wird direkt im Garten vom Braumeister Tim Hennings angebaut und am Brautag frühmorgens geerntet. Heraus kommt dabei ein 7,0% Bock. Das Bier ist frisch aber nicht so wie ein Grünhopfenpils. Dazu kommt eine ganz feine Karamellmalznote. Der Antrunk erinnert an ein milderes IPA mit leicht karamelligem, mittelstarkem Malzkörper, welcher mit krautigem Bitterhopfen veredelt wird. Irgendwo dazwischen findet sich etwas Aprikosenmarmelade. Die trockene Bittere liegt auf dem Niveau eines herberen Pale Ales. Auch der Jahrgang 2020 dieses Bieres ist wieder einmal sehr gelungen.

Bierspezialitäten aus M-V #73 Hennings Grünhopfenbier Grünhopfenbiere allein sind schon besondere Biere da erntefrischer Hopfen verwendet wird. Daher sind diese Biere nur saisonal und sehr kurz erhältlich. Die Handwerksbrauerei Hennings hat kein Pils damit gebraut sondern einen hellen Bock mit 7.0% Alkohol. Der Bock ist fast klar und bernsteinfarben. Der weiße Schaum ist mittelporig und besticht durch sehr gute Stabilität. Die Grünhopfenbiere die ich bisher kenne, strotzen nur so vor frischer, grasiger Hopfennoten. Das Henningsbier ist da zurückhaltender. Der Hopfen sorgt zwar für eine gewisse Frische, wird aber doch vom Karamellmalz etwas untergebuttert. Auch im Antrunk sticht eine voller Malzkörper mit weichem Karamell hervor während der Hopfen für kräuterige Würze und eine kräftige Bittere sorgt, die aber sehr angenehm ist. Trotz des kräftigen Malzkörpers ist das Grünhopfenbier recht süffig, was auch an der guten Rezens und der leichten Süße liegt. Die Handwerksbrauerei Hennings hat hier zwar nicht das erwartete Hopfenmonster geschaffen, dennoch aber einen abgerundeten hellen karamellbetonten Bock abgeliefert.