Zwischen deutschlandweit bekannten Industriesorten versteckte sich dieses Bier in einem Discounter in Stendal. Ich war froh, wenigstens ein regionales Bier vorzufinden. Mit herbem Duft von Malz und Gerstennoten begrüßt mich das goldene Bier aus der Colbitzer Heidi nun Zuhause aus dem Glas. Zwar ist der Schaum schnell weg, doch die Carbonisierung bleibt durchgehend gleich. Das sorgt für angenehm feinherben Pilsgeschmack bis zum Schluss, und gleicht prima eine etwas fehlende Fülle aus.

Im Glas ein klares goldenes Bernstein. Die Blume hält nur kurz. In der Nase süßes Malz und etwas Aprikose. Die Rezenz im Antrunk ist im milden Bereich das passt sehr gut zum angenehm süßen Körper. Im Abgang eine milde herbe, aber auch dieses unangenehmes am Gaumen welches eventuell vom Hopfenextrakt her rührt.

7.1er und echt nicht schlecht

Obgleich der Sommer sich schon unlängst verabschiedet hat, darf der Colbitzer Sommer-Bock, der sich noch in den Untiefen der Speisekammer versteckt hatte, verkostet werden. Das Gebräu ist goldgelb die Nase ist weniger malzig-süß, wie ich das von einem Bock erwartet hätte, sondern eher hopfig-aromatisch. Auch der Antrunk gestaltet sich ungemein fruchtig, ein Blick auf die Ingredienzienliste offenbart den Grund: hier wurde ein Quadruple an Hopfen (Mandarina, Bavaria, Amarillo, Perle) verbraut. Das Ganze bleibt sehr smooth und erinnert ob der Fülle an Hopfen doch irgendwie eher an ein IPA oder dergleichen, als an einen Bock,ist zudem aber auch angenehm vollmundig und lässt sich wunderbar trinken. Ein sehr ungewöhnlicher Trunk, bisher aber gewiss das trinkenswerteste, das ich aus dem Hause Colbitz probieren durfte.