Für mich ein gutes Porter Bierschen 👍

Den Anfang macht heute das Porter der Hoepfner Bauerei aus Karlsruhe. Tief schwarz steht der Trunk im Glas mit ansehnlicher leicht bräunlichen Krone. Es riecht malzig und leicht torfig. Im Antrunk bleibt es vordergründig malzig gepaart mit ner guten Schippe röstaromen. Leicht rauchig und auch ein bissel säuerlich. Im Abgang kommt noch eine gute bittere dazu. Süßlich ist es überhaupt nicht. Die Kohlensäure ist eher gering, was jedoch natürlich zu erwarten war. Ich finde ein grundsolides Schwarzes.

Die Interpretationen eines Porters sind vielfältig. Dieses Karlsruher Werk ist auf der säuerlich-herben und röstigen Seite angesiedelt. Die Bittere hat Ausdauer. Ausdauer hat auch die feinporige und altweisse Blume über dem fast schwarzen Porter. Diese Variation ist eher klassisch und wird sicher viele Freunde finden; mein Fall ist es nicht so.

Das Bier ist ein sehr typisches Porter. Ein dunkelbraunes Gebräu mit röstmalzbetontem Geschmack, welches nach traditioneller Brauart stark gehopft und daher herb ist. Das Porter war in Deutschland fast gänzlich vom Markt verschwunden, erst die Renaissance durch den Craft Beer Overkill spülte auch diese Brauart wieder vermehrt zurück in die Gläser. Des Hoepfners Porter kommt sehr traditionell daher mit hell-bräunlicher Schaumfärbung und schamlos cremiger Beschaffenheit. Hinzu kommt eine eher schwache Rezens, dafür eine starke Sauermmalzbetonung. Insgesamt bietet das Bier ein trockenes Trinkerlebnis, möglicher Weise mit einigen Dörrobstaromen. Nach hinten raus ploppen diverse Bitterstoffe auf - ein süßer Vertreter der Brauart ist es ganz und gar nicht, eher finden Ritter Sport Edel-Bitter und kolumbianischer Arabica Anklang. Aber, so weit, so versucht objektiv: mir gibt das nichts. Daher Wertung: Siehe Überschrift. (28.05.2020)