Nach der Promotionsverteidigung einer Kollegin gibt's das Schönbuch naturtrüb. Ein sehr süffiger, milder Antrunk, das ganze hat eine angenehme Würze und bleibt angemessen mild. Das kann ich sehr gut trinken.

Oikein hyvä suodattamaton. Kullankeltainen janojuoma.

Ich finde es interessant, welche Auszeichnungen und Preise eine Brauerei oder ein spezielles Bier vorweisen kann, auch wenn ich nicht behaupten will, dass mir jedes Bier, welches ausgezeichnet wurde und ich probiert habe, geschmeckt hat. Momentan probiere ich mich durch das Sortiment der Braumanufaktur Schönbuch, welches ihren Klassiker, das Ur-Edel, auch naturtrüb abfüllt. Es wird unter dem Namen Naturtüb in der 0,3-Literflasche vertrieben. Dieses Naturtrübe darf sich mit den Prämierungen Goldpreis der DLG 2019, Meininger International Craft Beer Award 2019 oder Goldpreis der DLG 2020 schmücken. Der Gerstensaft wurde aus Wiener und Pilsner Malz, unter der Zugabe von den Hopfensorten Perle sowie Hallertauer Tradition, gebraut. Beim Blick ins Glas fällt die Trübung eher dezent aus. Im Geruch ist ganz klar die Verwandtschaft zum Ur-Edel festzustellen, auch wenn es hefiger und brotiger wirkt. Es verliert für mich etwas an Hopfenaromen. Ebenfalls im Geschmack bemerke ich vermehrt die Würzigkeit und herzhafte Note der Trübstoffe. Ich bin mir nicht sicher, aber es wirkt nicht so spritzig oder hat weniger Kohlensäure. Was ich am Ur-Edel so mag, ist die Ausgewogenheit und im Fall des Naturtrüb schwenkt mir persönlich die Waage zu stark in Richtung Malzigkeit und Würze, was die Hopfenaromen aus der Balance bringt. Am Ende bleibt es ein handwerklich und geschmacklich einwandfreies Bier, wobei mir das Klare in Form von Ur-Edel beziehungsweise Horst Hell (0,3-L-Version) lieber ist.