Honigblond naturtrüb im Glas, grobporig schäumend. Geruchlich recht unauffällig, minimal herb, leichte Banane. Im Mund tropische Früchte, eher süßlich, dann herb bis bitter und Nachklang wieder von Banane. Leicht und frisch, eher ein Sommerbier. Geschmacklich hätte ich bei einer Blindverkostung neben Gerste auch Weizen vermutet, ist aber ein reinrassiges Pils. Liegt vielleicht an der Hefe - ist Hallertauer Blanc typisch für Hefeweizen?

Viel ist von diesem Kellerpils nach dem Öffnen, ein Monat nach angeblichem Mindesthaltbarkeitsdatum, nicht übrig geblieben, dafür stand die Küche unter Bier. Der verbliebene Schluck offenbarte eine zwischen Ananas und Zitrone changierendes Bier mit betont sanfter, punktuelle Herbe im Abgang, recht leicht, nicht undynamisch mit erfrischendem Charakter.

Heute ging beim eingießen alles gut. Immer noch ein gutes Pils.

In Niedernberg (bei Aschaffenburg in Bayern östlich von Frankfurt am Main) ist die Brauerei Hanscraft & Co ansässig. Christian Hans Müller gründete seine Brauerei 2013. Heute habe ich das Single Hop Kellerpils im Glas. Mit dem Hopfen Hallertauer Blanc wurde beim regulären Brauprozess und bei der Nachhopfung gearbeitet. Mit einer Stammwürze von 11,5 °P und damit einem Alkoholgehalt von 4,9 vol% abgefüllt hat dieses Bier eine schöne Schaumkrone im Glas. Bereits der Geruch ist sehr fruchtig und man bekommt einen bitteren Anklang im hinteren Gaumen. Beides bewahrheitet sich beim ersten Schluck: Es ist frisch, fruchtig, aber auch bitter und erinnern mich an Ananas, aber auch an Zitrusnoten. Ja, dass es ein Pils ist, ist deutlich, aber dennoch kann es auch mich überzeugen (bin oftmals kein Freund von einem echten Pils). Am Ende würde ich es denjenigen empfehlen, die ein etwas andere interpretiertes Pils probieren möchten, aber ansonsten kann man auch gerne zu einem anderen Bier greifen.

Super lecker, sehr hopfig, sehr herb, sehr wohlschmeckend. Schmeckt fast schon wie ein IPA.