Dunkel rot-golden schimmert es im Glas, kräftige Beeren, Piment, erdige Aromen. Der Antrunk ist kräftig-herb, harzige Kräuter wechseln sich ab mit kraftvoller Bittere. Dahinter verbirgt sich eine leichte Malzsüße. Im Abgang wirkt der Alkohol in Kombination mit der kräftigen Herbe, ein echtes Brett an IPA.

Kastanienbraun, die Nase beerig, am Gaumen Malz, Beeren, Ananas, Harz, im Abgang ordentlich herb - ich kann in diesem lecker-süffigen ehrlichen DIPA nix doppelmoralisches erkennen...

Brewdog  Pilot 28  Doppelmoral  DIPA HARIBO…. ….kam mir gleich beim Eingießen der Doppelmoral in den Sinn. Es riecht nach Goldbären. Zumindest am Anfang und mit einiger Entfernung der Nase zum Glas. Beim Annähern an das Glas mit dem roten und trüben DIPA, stellt es sich dann aber anders dar. Citrus, etwas Ananas und Pinie sind geruchlich on top und auch bis zum Mittelteil zu schmecken, bevor die große bittere Keule zuschlägt und alle anderen Aromen nur noch marginal hervorkommen lässt. Am ehesten ist noch die Ananas präsent. Hinten heraus, im Abgang und im Nachhall ist dann hauptsächlich eine intensive, trockene Bittere zu spüren. Mich fixt das ja völlig an und ich bin endlich mal von einem Berliner Brewdog einigermaßen begeistert. Da gibt's eine Brauerei in Escondido, an deren IPA's es mich ein wenig erinnert. 

If only a beer could change the world. It would not be this one. It's actually rather nice.

Eine der schlimmsten gesellschaftlichen, politischen und aktivistischen Erscheinungen unserer Gegenwart ist Doppelmoral. Ich hasse Doppelmoral. Doch hier und heute ist die Doppelmoral ein Double IPA von Brewdog Berlin aus der Pilot-Reihe. Überrascht wird man schon optisch, denn es ist für ein DIPA einfach mal unerwartet haselnussbraun. Die cremefarbene Schaumkrone ist gemischtporig, hoch, recht fest und ausdauernd. Der Nase gibt es Kiefern- oder Pinienharz preis, entfernte Zitrusfrüchte und Beeren, eine minimal alkoholische Note. 62 IBUs sorgen im Antrunk für gehörig Bittere. Wie in der Nase gehen die harzigen Noten voran, fruchtige Anklänge folgen, der alkoholische Touch schließt im herben Nachhall ab. Von Schluck zu Schluck zeigt diese Komposition mehr Kante - mit Anleihen eines Arrogant Bastard Ales der Stone-Konkurrenz. Wer mich kennt, weiß, dass mich das abholt. Ein etwas intensiverer Duft, etwas besser eingebundene Umdrehungen und ich würde glatt zum Doppelmoralisten. Mit etwas Luft nach oben bin ich dennoch positiv überrascht und schätze die leichte Sperrigkeit und herbe/bittere, harzige Betonung ziemlich wert.

Very nice fruity ipa strong - dangerous