ÜberQuell  Hamburger Senatsbock 2023 Reifen lassen…. ….kann ein geduldiger Glücksgriff sein, aber auch daneben gehen, wenn das Bier dann an Eigenschaften verliert. Ich bin mächtig gespannt, wie es sich beim 23er Senatsbock von ÜberQuell verhält, der mit viel Begeisterung und Schaum aus der Flasche ins Glas fließt und dabei schwarz mit dunkelbraunen Reflexen ist. Olfaktorisch ist er eher dezent mit dem feinen Röstmalz, etwas Kaffee und einem Fitzelchen Citrus ganz hinten. Ganz anders, nämlich wuchtig, ist der erste Schluck. Bitterschokolade, starker, kalter Kaffee, kräftiges Röstmalz, und dunkle Beeren. Es wärmt. Es geht aber im Aromen-Karussell weiter mit starkem aber trocken, sehr bitteren Malzkörper, der auch bis zum langen, langen Finale präsent bleibt. Es erinnert mich in Teilen an ein Black IPA, da am Schluss die citralen Aromen zunehmen. Ein toller Doppelbock, den mir Nico da vor 2 Jahren zugeschustert hat. Fettes Merci. 🙋🏻‍♂️

ÜberQuell Senatsbock 2023 Prösterchen Tolle Optik! Sie wird besonders von der voluminösen, beigen, cremigen und gut standhaften Blume getragen. Mit 7,6 Prozent Alkoholgehalt ist auch ordentlich „Bums“ im Glas und die Vorfreude steigt. Die Nase darf sich zuerst freuen. Bitteres, fruchtiges mit Tendenz zu Citrus und starker, kalter Kaffee sind zu riechen. Nun ist der Gaumen dran. Kaffee, Schokolade mit hohem Kakao-Anteil und gaaaanz viel hopfige Bitternis die blitzartig zuschlägt und wieder verschwindet und so wieder Raum für Röstaromen lässt. Für mich sensationell gemacht und ein Fest für die Sinne. Da kann man nur fünf Sterne vergeben. 5/5/5/5

Der Überquell Senatsbock anno 2023 ist dunkelbraun und blickdicht im Glas. Beiger Schaum ruht auf dem Doppelbock. Die Nase bietet Vollmilchschokolade und schwache krautige Hopfenaromen. Wow, der Antrunk besticht mit vollmundiger Lakritznote, Kaffee und Schokoladennoten. Untermalt wird das dunkle Malz von grünem und deswegen krautig-anmutendem Hopfen. Der Doppelbock ist erstaunlich süffig und macht Bock auf den nächsten Schluck. Je mehr man konsumiert, desto bitterer wird es dann hinten raus. Hier schafft aber die langatmige Schokomalzigkeit etwas Abhilfe. Was soll man hier groß rumschwafeln. Dieser Doppelbock macht Bock und süchtig und deswegen gibts auch hier die volle Kelle Sterne.

Highlight Hamburger Senatsböcke 3/7 ÜberQuell Hamburger Hopfenbock Dunkelst braun, fast schwarz mit feinstporigem und gut anhaltendem Schaum. Ohne Hefe rötliche Reflexe, mit Hefe absolut blickdicht.  Im Geruch äußerst hopfenaromatisch, mit leichter Frucht und grasigem Duft sind hintergründig auch etwas Röstaroma und dunkle Schokolade erkennbar. Was jetzt ziemlich gegensätzlich klingt ist tatsächlich perfekt passend und harmonisch.  Geschmacklich geht der Hopfen/Röstmalz Zweiklang ebenso weiter.  Das intensive Hopfenaroma legt von Anfang an gut los und zieht sich über Haupt- bis Nachtrunk mit passender Bittere hindurch. Ab dem Mittelteil kommt wieder Bitterschokolade, Röstmalz und etwas Kaffee hinzu.  Von den 7,6% merkt man übrigens nichts. Die verstecken sich so gut, dass es regelrecht gefährlich wird.  Was ÜberQuell hier in die Flasche gezaubert hat, ist großes Kino - ein interessanter dunkler Bock der etwas anderen Art. 

Und jetzt der Senatsbock von Überquell. Sehr dunkel fließt das Bräu ins Glas. Die Krone ist samtig im Mokkaton gehalten. Es riecht…. Ja, nach was? Malzig auf jeden Fall, aber auch fruchtig. Bock meets IPA? Könnte sein. Das ist ja mal geil. Erst wird’s schön fruchtig. Ein schönes Schokoladenaroma flankiert tropische Früchte. Ziemlich lässig. Im Abgang benetzt Zartbitterschokolade noch den Gaumen und verfällt recht lange. Hut ab, Überquell. Richtig klasse Kreation.

ÜberQuell geht noch einen Schritt weiter in Richtung Black IPA, als die Braumeister-Kollegen von Landgang. Der fast schwarze Hamburger Senatsbock 2023 zeigt eine perfekt hohe, sahnig fluffige, schier endlos verweilende Krone - perfekt! Der Duft ist enorm tropenfruchtig und schön harzig. Nur mit viel Fantasie dringen dunkle Malze durch dieses fruchtige Dickicht. Geschmacklich geben sich Hopfen und Röstmalz dann aber die Hand. Bitterschokolade mit einem Hauch Espresso beim Malz, exotisch und harzig beim Hopfen - ein überQuellender Obstkorb unterm überQuellenden Schokobrunnen. Viel Frische, hohe Süffigkeit, ganz weit weg von klassischen dunklen Doppelböcken - so schön wie Lemkes Black Rye IPA, und so genial am Stil vorbei, wie Landgangs 2023er Hamburger Senatsbock.

Nr. 6 der diesjährigen Hamburger Senatsböcke. ÜberQuell ist konsequent dabei, sich jedes Jahr etwas Neues einfallen zu lassen. Dieses Jahr wurden neben 5 verschiedenen Malzen 3 verschiedene Hopfen verwendet. Lt. Etikett wurde der Bock einmal durch das Hopfenfeld geschickt. Auch wenn es nirgends steht, kann man wohl von einer Anlehnung an ein Black IPA sprechen. Die Nase erkennt sofort (und fast ausschließlich) citrale Noten. Der Antrunk ist weich und recht vollmundig. Hier sind jedoch zunächst malzige und röstige Aromen präsent. Schnell gesellen sich aber auch die citralen Noten hinzu. Begleitet wird alles von einer relativ kräftigen Bittere, die verhindert, dass die malzige Süße lange auf der Zunge verharrt. Bisher der beste Vertreter der diesjährigen Senatsböcke und dies nicht nur weil ÜberQuell wieder mit Kreativität glänzt.