"Don't worry, be happy Ale", steht unter bunten Luftballons und Konfetti auf Etikett. Dazu rollt "ein Pferd auf dem Flur" ein Bierfass - die Münsteraner versprühen karnevalistischen Humor. Wenig närrisch wirkt jedoch der Trunk: Trocken spritzig, Zitrus- und Grapefruitaromen gehen nach dem Antrunk zum Lachen eher in den Keller, stattdessen kommt ein wässriger Spaßverderber zum Zug. Trotzdem darf man dem Bier seine gute Absicht nicht abstreiten: Lebensfreude vermitteln, "ein Bier fürs Durchhalten, Weitermachen und optimistisch bleiben". Das gelingt mit dem hellgelb trüben Saisonale zur fünften Jahreszeit ganz gut, weil es eben schön dissonanzfrei und leicht ist - weniger ist beim Feiern manchmal mehr....

Floral und leicht fruchtig. Mundgefühl ist sehr angenehm.

Die Finne in gewohnt stattlichem Gewand. Die Kreativität der Münsteraner kennt in Sachen Etikettierung anscheinend keine Grenzen. Aber genug mit den Äußerlichkeiten. Im Glas zeigt sich die Finne zitronen-gelb leuchtend aber trüb. Der feinporige Schaum schmückt sie nur recht kurz. Die Nase fängt Grapefruit und Citrus. Eine belebende Frische steigt aus dem Glas empor. Ich nehme einen Schluck. Frucht und Bitternoten sind hier vorrangig. Leider nur kurz, dann liegt das Konfetti auf dem Boden. Ein kurzes Prickeln der Kohlensäure, dann macht sich eine etwas wässrige Note breit. Auf der einen Seite etwas schade, da die anfängliche Erwartung etwas höher in die Nase stieg, auf der anderen Seite bleibt somit eine zuckersüße Nachwelle erspart. Ich bin etwas hin und hergerissen. Auf jeden Fall solltet ihr eine Probe machen. Denkt daran.... wir wollen zurück an die Theke, und die kleinen Brauereien brauchen euch. Also vielleicht auch mal eins mehr trinken als gewohnt..... Jetzt könnt ihr es wenigstens vernünftig begründen, wenn es mal 7-8 Bier am Abend waren 😂