Kann Schoppes Oranger Bär mehr als hef(t)ig überschäumen? Wir werden sehen. Dunkelgelb bis hellorange und hefetrüb sprudelt das Weizen zu üppig carbonisiert unter der seifenschaumigen Krone, die in die Heliosphäre türmen will - äußerste Vorsicht beim Einschenken ist geboten. Es duftet fruchtig nach Orange, hefig mit nur sehr wenig Banane und solide weizenmalzig. Nelke steht auf der Vermisstenliste. Auch geschmacklich geht das in dieser Konstellation in Ordnung - und die übertriebene Carbonisierung lässt rasch nach und gibt ein frisch fruchtiges (Orange!), weich vollmundiges Weizen preis. Man schafft es tatsächlich, die komplette Flüssigkeit wegzutrinken und eine Glas füllende Säule Schaum stehen zu lassen. Das ist meines Erachtens übertrieben und ein handwerklicher Brau- oder Abfüllfehler und dafür ziehe ich drei bis vier Zehntel ab. Die Schaumsäule ist auch nach zehn Minuten noch nahezu unverändert - dabei steht Bauschaum gar nicht auf der Zutatenliste und wäre wohl auch nicht bio.

Typisches Weizen Orange-Braun, mit wenig haltbarem Schaum. In der Nase sehr wenig, etwas würzig leicht rauchig, könnte sich aber auch meine durchs Grillen beeinflusste Nase täuschen, ich muss schon sehr angestrengt schnuppern. Spritziger Antrunk, leicht säuerlich. Würziges Malz, leichter Körper, minimale unreife Banane. Im Abgang wird's noch herb würzig, immer säuerlich unterlegt. Es bleibt dabei, die Weizen nördlich der Main Linie sind größtenteils nicht meins...

Ist schon lecker, handwerklich gebrautes Bio Bier aus Berlin, so steht es auf dem Etikett. Trüb orang und heftig schäumend duftet es leicht fruchtig. Geschmacklich ist es warscheinlich nicht jedermanns Sache da es recht kräftig im Abgang ist aber mir gefällts. Von mir eine klare Empfehlung, Prost 🍻