Leider wenig Frühling im Glas und im Geschmack. Betörend ist hier wenig, entströmend säuerlich, süßen Blüten, kaum von Anmut weich der zerklüftete Schaum. Jauchzen kann ich nicht, möchte weinen, ist mir's doch, als könnt's nicht sein! Alte Hopfen wieder scheinen mit dem Bier ins Glas herein.

Kaiser Frühlingsbier Recht süffig,.... ….kommt das Frühlinsbier der Brauerei Kaiser aus Geißlingen an der Steige rüber. Frühlingsbier nennt sich das Helle, was eine COVID19-bedingte Marketingmaßnahme sein könnte, um den neugierigen Biertrinker anzulocken. Egal, golden mit minimal rötlichem Einschlag und glanzfein ist's. Der feinporige Schaum hält sich mittellang. Malzig und getreidig riecht es. Auch geschmacklich findet sich dies wieder. Am Gaumen wird es kurz pelzig, bevor zum Abgang hin eine feine Hopfenherbe aufkommt. Durch die frische Karbonisierung und den schlanken Körper ergibt diese Kombination ein frisches und recht süffiges Helles. Da hatte ich schon Schlechtere.

Die hier vorgenommene Zuordnung als Kellerbier vermag ich (und andere Plattformen) nicht zu teilen. Hellgolden und klar passt nicht dazu. Zudem beträgt der Alkoholgehalt nur 5,0%. Als Helles/Lager hat man sicher den korrekteren Biertyp benannt. Bei Kaiser heißt nun dieses Helle "Frühlingsbier", einen Bock zu erwarten wäre also ein Irrtum. Was ist hier aber nun Frühling? Da würde mir einzig eine leicht florale Note als Begründung auffallen. Diese begleitet die würzig-krautige Haupthopfennote. Ansonsten ist es nicht sehr süffig, mit nur kleinem Malzkörper ausgestattet und durch eine relativ üppige Carbonisierung recht streng am Gaumen. Geht so, ist aber kein Muss.

Im Geschmack etwas leicht. Trotzdem süffig, das gewisse Extra fehlt aber. Da hat die Brauerei sonst geschmacksvollere Saisonbiere.

Süffig und frisch