Mein dritter Senatsbock kommt aus St. Pauli von Überquell. Ebenfalls ein dunkler Doppelbock mit 8,5% alc. Im Glas hat man dann einen fast schwarzen, blickdichten Bock vor sich, der eine haselnusssbraune Schaumkrone von guter Dtabilität trägt. Die Nase ist sehr erstaunlich. Der Aromahopfen (Experimentalhopfen) dominiert, wobei auch hier wieder die Hopfenpellettüte tonangebend ist. Man könnte sagen, das ist der sehr ursprüngliche Hopfenduft. Eins vorweg. So einen Geschmack im Bier hatte ich noch nie. Heißt: Dieses Bier ist wirklich ein Besonderes. Eine Mischung aus Black IPA und Imperial Stout. Am Anfang steht der "ursprüngliche" Hopfen und gibt lange den Ton an. Es ist fruchtig und krautig zeitgleich. Erst nach dem Abschlucken kommt feines Röstmalz, Mokka und Zartbitterschokolade zum Tragen. Eine interessante Kombi. Die abschließende Hopfenbittere ist auf unterem IPA-Level. Der Körper ist wuchtig mit mäßiger Rezens und schön weichem, fast cremigem Mundgefühl. Die Süffigkeit ist eingeschränkt. Der Überquell Senatsbock anno 2020 ist ein wirklich sehr experimenteller Doppelbock und richtet sich wohl eher an Craftbeerfans als an Fans von traditionellen Bockbieren. Mir gefällts.