Das Herforder Landbier kann auch aktuell vor Ort mit ehemaligem Fast-Wahlheimat-Flair nicht überzeugen. Das hell bernsteinfarbene naturtrübe Bier wird von einer ordentlichen Krone geziert. Der Duft ist malzig mit Biskuit und etwas Getreide. Geschmacklich fehlt neben der malzigen Basis vor allem Würze und relativ schnell nach den ersten Schlücken Frische. Bisweilen drängt sich der Eindruck eines leicht schalen Pilseners auf. Kann man mal eins von trinken, hinterlässt aber einen leicht unterdurchschnittlichen Eindruck mit zu wenig Körper und Beigeschmack zwischen süßlich und bitter. Das Hopfenextrakt fällt nicht weiter ins Gewicht. Der Abend wird dann gleich mit dem schon bewerteten für mich hervorragenden Detmolder Landbier aus dem Nachbarkreis gerettet.

Wenn die Würze fehlt, dann wirds süß, malzig, wenig frisch. Das Kellerbier kann man trinken, aber da bleibt nichts hängen, das geht einfach runter ohne echten Biergeschmack, ohne Aroma, Sinnlichkeit, Streitlust. Vielleicht ein Durstlöscher für 30 Grad im Sommer. (15.12.2019) Update, 10. April 2021: unsagbar abgestanden, etwas müffelnd. Wenig vergnüglich. Auch kein Durstlöscher bei 30 Grad, wie damals vermutet.

Schädelbier 🤯