Nichts für einen Schluckspecht Die Forsthausbrauerei Trotzenburg ist Rostocks zweitgrößte Brauerei (von zwei ortsansässigen Brauereien) und Teil des Kühlungsborner Hoteliers und Brauers, der Ostsee Brau AG, die 2001 die historische Trotzenburg mit eigener Braustätte umfunktionierte. Serviert wurde mir das Bier als "Oktoberfestbier" vom Fass, auf Nachfrage wurde erklärt, dass es sich um den Schluckspecht handelte. Im Duft etwas muffig, im Antrunk spritzig, zum Glück ohne die oftmals ekletische Süße und Klebrigkeit Münchener Festlichkeiten. Es darf auch durchaus als vollmundig bezeichnet werden, eigenständig und beinahe würzig. Aber ein Bier, dessen Inhalt sich nach wenigen Schlucken wie eine Rosshaardecke in den Gaumen legt, und im Nachtrunk zwar dezent herb, jedoch miefig daherkommt, verspielt den Drang davon ein weiteres Bier zu probieren - der Schluckspecht bleibt durstig.

Ein Prosit der Gemütlichkeit: das Trotzenburger Schluckspecht, natürlich originalgetreu in der Maß. Es erscheint leicht rötlich und sehr flüssig, fein-herb und mit hintergründlichen Aromen von Honig und Ahorn. Sehr ausgewogen und angenehm. Mag ich!